Freitag, 11. Juli 2008: Abflug

So, endlich geht es los. Da wir um 3 Uhr losfahren müssen, haben die Verwachsenen die Nacht zum Tage gemacht – nur die Kinder durften schlafen. Also die letzten Sachen zusammenpacken, 27 mal überlegen, ob man noch etwas vergessen hat. Diesmal geht es ziemlich overequipped auf die Reise: Einige Gameboys, Laptop, Spiegelreflexkamera samt Ausrüstung, Videokamera und dazu 120 verschiedene Ladegeräte und Adapter. Das ganze wurde zusammen mit dem Rest der erforderlichen Ausrüstung (Reiseapotheke, Reiseliteratur, ach ja und ‘nen paar Klamotten) auf sechs große Gepäckstücke verteilt (ca. 6 mal 20 kg) und dann im Auto verstaut. Im Handgepäck blieb der Laptop, die Kamera und was man so für die 20 Stunden Reisezeit so braucht.
Um halb drei wurden Kinder aus dem Bett geschmissen und pünktlich um drei ging es los. Da wir den Wagen nicht in Hannover stehen lassen wollten, waren Steinis so lieb und fuhren mitten in der Nacht mit uns nach Hannover um anschließend den Wagen wieder mit zurück zu nehmen. Vollkommen staufrei kamen wir um 4 in Hannover an. Schnell die Klamotten ausgeladen, Steinis nochmal ganz feste gedrückt und dann ab in den Flughafen.
Vorm Schalter stand ein Check-Automat, also noch einmal ’ne Möglichkeit die Sitzplätze klarzumachen. Wie jedoch schon zuvor auf der KLM-Internetseite war es auch hier nicht möglich die Plätze zu reservieren – na gut, dann eben später (kleine Erklärung am Rande: Eigentlich erfolgt die Platzreservierung schon mit den Ticketkauf, zu mindestens beim MyTravel-Reisebüro von Herrn Müller aus München. Leider gab es noch eine kleine, nicht geplante Änderung und so verloren wir die Platzreservierung für den Langstreckenhinflug). Die Wartezeit bis zur Schalteröffnung verging wie im Flug und schon standen beim Einchecken. Wir wissen nicht warum, aber die Lady brauchte fast’ne viertel Stunden um die ganzen Tickets auszustellen. Als Sitzplätze für den Transatlantikflug gab es für Petra, Jana und Jan die erste Reihe vor der Trennwand (Reihe 29), also die Plätze mit ultraviel Fussraum. Jonas hatte den Gangplatz in der Fensterreihe 17 und Ralf den Gangplatz Reihe 16, jedoch auf der anderen Seite.
Nach den Tickets und ein wenig Wartezeit ging es zur Pass- und Sicherheitskontrolle. Das sollte eigentlich keine Probleme geben – wir sind ja bestens vorbereitet. Doch was musste die Security da sehen: In Janas Federmäppchen steckte doch tatsächlich noch’ne Schere drin. Aber die Jungs waren gnädig, wir durften sie behalten. Blieb nur noch zu hoffen, dass die nächste Security das ähnlich sieht. Der Flug im Cityhopper war ohne Probleme, aber auch ohne Sicht: Lauter Wolken für die Daheimgebliebenen – erst im Anflug auf Schiphol war unten was zu sehen.
Nach der Landung zeigten sich die ersten Ermüdungserscheinungen. Die Geburtstagsfeier vom Vortag, das späte ins Bett gehen der Kinder und die durchgemachte Nacht der Verwachsenen hatte zur Folge, dass wir eine ziemlich müde Gesellschaft abgaben. Die sechs Stunden Wartezeit sollten eigentlich mit Images (Gesellschaftsspiel) und Kartenspielen überbrückt werden, aber irgendwie waren wenigstens drei von fünfen immer am Schlafen. Plötzlich war es zwölf und der nächste Check-In stand an. Diesmal mit Befragung, in Englisch natürlich. Warum wir nach Amerika reisen, ob wir unsere Koffer selber gepackt haben, wer die Koffer transportiert, ob wir die Koffer die ganze Zeit bis zum Check-In gesehen haben, ob Tanten, Onkels oder Großeltern irgendwelche Geschenke mitgegeben haben und, und , und. Glauben die wirklich, dass sie bei dieser Befragung irgendetwas Wichtiges, Sicherheitsrelevantes erfahren? Was soll’s, so konnten wir schon ein klein wenig Englisch üben. Blieb noch die Schere: Hier war man noch gnädiger – man hat die Schere nicht einmal mehr angesprochen. Für den Rückflug sollten wir nun schlauer sein.
Wie oben schon erwähnt, waren wir ein klein wenig im Flieger verteilt. Neben Jonas saß ein Inder, mit dem er sich ein klein wenig hat unterhalten können – echter Smalltalk. Neben Jan saß auch ein Inder. Statt Smalltalk zog Jan es jedoch vor, beim Schlafen an ihm anzubucken – Völkerverständigung klappt auch im Schlaf. An jedem Platz stand ein komplettes Entertainmentsystem zur Verfügung: Filmbibliothek in mehren Sprachen, Musikjukebox, Spielekonsole und Flugweganzeige – wenn das Charles Lindberg wüsste, wie unterhaltsam man mittlerweile über den Atlantik kommt. Und dazu noch reichlich Essen und Trinken – ok, reichlich für alle außer Jonas. So konnten wir alle entspannen und wer noch müde war, konnte noch Schlaf nachholen und wer Lust hatte, so wie Petra, vertrieb sich die Zeit mit dem Ausfüllen der Einreiseformulare. Ansonsten war der Flug ohne jede weitere Aufregung.

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