Schon wieder ein längeres Stück. Stück stimmt nicht ganz. Früher hätte man wahrscheinlich Sinfonie (von griechisch σύμφωνος sýmphōnos ‚zusammenklingend‘, ‚harmonisch‘[Wikipedia]) gesagt, heute nennt man es Konzeptalbum. Damals einfach nur: Geil
Und auch empfiehlt es sich: Decke ins Gras legen, Kopfhörer auf und wewgträumen:
Grobschnitt: Rockpommel’s Land (englische Version, deshalb auch ein Apostroph)
„Rockpommel’s Land“ ist ein Konzeptalbum, das die Geschichte vom kleinen Ernie erzählt. Ernie sitzt nach einer vergeigten Mathearbeit an seinem Fenster und lässt Papierflieger über die Dächer Hagens fliegen. Da Ernie nicht so beknackt ist, wie es seine Mathenote vermuten lässt, kommt ihm die prima Idee, sich einfach auf einen Papierflieger zu setzen und mit diesem in eine Fantasiewelt zu fliegen. Er trifft den riesigen Vogel Maraboo, gelangt nach Severity Town, bekämpft dort die bösen Machthaber, befreit mithilfe einiger Trolle den guten Mr. Glee und einen Haufen Kinder aus kommerziell genutzten Minen. Kurz: er lernt das kleine Einmaleins des Kampfes Gut-gegen-Böse und anders als beim Mathetest, besteht Ernie diesmal mit Auszeichnung. Link
Diesmal zwar auch ein Lied. Es geht aber mehr um eine absolut außergewöhnliche Musikerin. Hier ein Mitschnitt eines Konzertes in Frankfurt, 1969 in dem man genau dass sehen und spüren kann:
Diesmal müsst Ihr etwas Zeit mitbringen. Aber außer Zeit ist nichts weiteres erforderlich. Kopfhörer aufsetzen, aufs Sofa legen, auf Play drücken und Augen für ’ne knappe halbe Stunde schließen …
Heute war der Tag an dem wir zu Hertz fahren durften. Auto tauschen. Vorher wollten wir aber ein schönes leckeres, amerikanisches Frühstück zu uns nehmen. Deswegen gaben wir ins Navi als erstes Ziel ein „Wendy`s Restaurant ein. Bei Wendys, hatten wir in Erinnerung, gab es lecker Frühstück. Dieses hat viele Sterne, wird schon gut sein. Schnell alle Sachen verstaut und ab Richtung Norden.
Was freuten wir uns, auf des leckere Frühstück, gab es ja gestern Abend keine Nudeln und somit waren wir leicht hungrig. Am Wendy`s angekommen, war das Restaurant doch geschlossen!!!!! Die renovierten den Laden. Es gab zwar Frühstück aber nur to go. Das wollten aber wir nicht. Also den nächsten gesucht. Angehalten, ausgestiegen, um dann festzustellen, das man bei Wendys gar kein richtiges Frühstück bekommt. Grrrr$%§$&“&%$ shit
Jetzt wurde aber auch die Zeit etwas knapp, da wir um 10:30 bei unserer neuen Freundin bei Hertz sein mussten. Wir wollten nicht unpünktlich und unhöflich sein. Das nächste beste Restaurant sollte es nun werden. Ralf fand ein Waffel-House. Das hörte sich lecker an. Wir setzen uns an die Theke, bekamen einen Kaffee und suchten unser Frühstück aus. Hash brownies, ham und eggs. Lecker. Das nächste Mal nehmen wir aber Bacon. Der wäre knusprig gewesen. Ham, war eine leicht gebräunte Scheibe Schinken. Als Rechnung bekamen wir den Bestellzettel, legten unser Bargeld dazu und wollten gehen. Da hielt uns unser Kellner aber zurück, wir mussten zur Kasse gehen. Die Kassiererin staunte nicht schlecht, unser Tipp (das Trinkgeld) fiel großzügig aus, sie gab unseren Kellner gleich seinen Anteil – er wurde quasi direkt ausbezahlt. Der freute sich und nickte uns freundlich zu.
Jetzt aber zu Hertz. Unsere Freundin erkannte uns sofort. Der Autotausch verlief problemlos. Erst den Papierkram erledigt, dann durften wir auch schon umladen! Sie schaute nur, ob wir vollgetankt haben, schrieb den Kilometerstand auf und ging einmal um das Auto herum. Lächelte uns noch einmal zu und wünschte uns eine gute Fahrt. Wir bedankten uns recht herzlich bei ihr. Sie hat einen wirklich tollen Job gemacht und uns wirklich geholfen und helfen wollen. Sie und der Mitarbeiter in Calgary gehörten als best employee of the month, nein, of the year, nein, lifetime ans schwarze Brett.
Dieses Auto, ein Chevrolet Equinox mit Allrad, wäre das angenehmerer Auto im Yellowstone gewesen. Platz ohne Ende, und die Aussicht, da wir ja viel höher im Auto sitzen. Aber jetzt geht die Reise weiter. Wollten wir doch am Samstag den Schwager von Ralf am Airport in Chicago abholen. Der wird dann auch mehr Platz haben als im Malibu.
Kurz bevor wir abfahren wollten, fiel uns noch das Bearspray ein. Wir brauchten es ja nun nicht mehr und wollten jemand anderes damit glücklich machen. Also ging Ralf erneut zur weltbesten Mitarbeiterin und erklärte ihr das System. Sie kannte es nicht, aber ihre Kollegin wusste Bescheid. So können wir guter Hoffnung sein, dass das Spray einen neuen Besitzer finden wird.
Unser Zwischenziel auf dem Weg zum Lake Michigan sollte Peoria werden. Ralf hatte Donnerstagabend noch versucht, eine Musikkneipe zu finden. Das Motel für die Nacht wurde natürlich auch wieder gebucht. Petra fuhr, während ihr lieber Mann am Laptop saß und Videos schnitt. Ganze XXXXX KM/ MEILEN. Wie immer wurde sie nervös, wenn der die Nadel der Tankanzeige Richtung Leer ging. An den Highways und Interstates gibt es Tankstellen nicht direkt an der Straße, wie in Deutschland. Um zu tanken und zu rasten verlässt man die Schnellstraßen. So bekam das Auto ein paar Galonen (1 Gallone = ca. 3,68 L) Regular (Benzin) und wir tauschten die Plätze. Die letzten Meilen wollte Ralf wieder fahren. Dieses Schnurgeradeausfahren ist wirklich anstrengend und die Nacht war kurz und Petra deswegen müde.
Peoria. Wollten wir doch zuerst ans Wasser. An den Illinois River (Peoria Lake). Fanden aber merkwürdigerweise keinen Zugang. Also beschlossen wir, zum Visitor Center zu fahren, um eine Karte zu bekommen, auf der die Highlights der Stadt eingezeichnet sind. Die waren und sind immer gut. Unterwegs sahen wir ein Museum, dort erhält man solche Karten auch, also hielten wir dort (auch um eine Piller- und Internetpause zu machen).
Wir fragten die Damen vor Ort nach einer Karte, und ob sie wüssten wo noch Live Musik gespielt würde. Es war ja schließlich Freitag. Hier konnte man uns leider nicht weiterhelfen.
Neben dem Museum präsentierte sich die Firma Caterpillar. Sie ist Hersteller der größten Bagger und dergleichen. Die großen Maschinen, die z.B. im Tagebau eingesetzt werden. Leider wollten sie hier über 7 $ Eintritt haben und wir hätten auch nur noch 20 Minuten zum Schauen gehabt. Aber im Store, wo wir einen Kofferanhänger gekauft haben, gaben uns die Verkäuferinnen mehrere Tipps für Musikevents. Ralf hatte im Vorfeld eine Liste im Netz gefunden, die gingen wir mit Ihnen durch und so entschieden wir uns für viermal Live Musik.
Wir starteten auf einen kleinen Markt der allerdings auf der anderen Seite des Flusses lag. So durften wir über eine Stahlbrücke fahren. Die sehr cool aussah. Hat Petra natürlich gleich gefilmt! Auf dem Markt boten einheimische “Kleinunternehmen“ ihre Ware an. Gemüse und Obst, aber auch selbst genähtes und gebasteltes. Währenddessen sangen zwei etwas ältere Herrschaften Songs der 70er und 80er Jahre. Sehr nett.
Jeden dritten Freitag im Monat treffen sich Autobegeisterte am Illionois River. Auf der anderen Flußseite gibt es eine kleine parkähnliche Anlage. Auf den langgezogenen Grünstreifen zeigten stolze Besitzer ihre tollen Auto. Coole Sache.
Der zweite Akt fand in einem Biergarten eines angeschlossenen Restaurants statt. Hier unterhielt uns ein Einzelkünstler mit Westerngitarre, er war nicht ganz so gut: An der Gitarre war er sehr gut, aber für den Gesang sollte er sich einen Partner suchen. Nach einem Glas Bier und schreiben der Postkarten fuhren wir auch schon weiter.
Es ging an die Riverfront, wo wir nachmittags schon gesehen haben, wie sie eine Bühne aufgebaut haben. Das war auch der Top-Tipp der beiden Damen bei Caterpillar. Hier war es richtig gut. Super Musik, laut, die Stimmung passte und dazu einen lecker Hamburger mit Chips. Wir genossen das Essen und die Musik, nicht ohne Foto zu machen oder zu filmen. Das war ein gelungener Abschluss des Abends.
Wir hatten zwar noch eine Empfehlung für eine Pianobar, aber da es schon recht spät war und wir noch einchecken mussten, haben wir uns auf dem Weg zum Motel gemacht.
Als wir auf den Parkplatz fuhren, dachten wir gleich: Oh Weh!!. Déjà-vu. Genau wie in Sacramento stand ein Polizeiauto in der Einfahrt. Jetzt fehlten nur noch Handschellen und ein auf dem Boden knieender Mann. Zum Glück passierte das nicht. Der Officer hielt uns noch die Tür auf und schon standen wir vor der Rezeption. Hier begrüßte uns, es war fast 23:00, ein freundlicher, aber nuschelnder Inder. Wir verstanden ihn nicht immer sofort und er uns nicht. Witziger, kleiner Mann. Hier bekamen wir unser Zimmer nah der Rezeption und des Ausgangs. Was es uns etwas leichter machte unser ganzen Klamotten ins Zimmer zu schaffen. Erdgeschoss und keine weiten Wege, haben was für sich.
Gegen 11 Uhr, also viel zu spät, machten wir uns auf das Haus von Präsident Ulysses Grant zu besuchen. Dafür durften wir auf der Interstate 55 und 44 Richtung Westen fahren. Die Adresse gaben wir vorher ins Navi ein und es führte uns direkt zur Farm (allerdings geht das Navi jetzt zwischendurch einfach aus, grrr). Da wir aber nicht ordentlich geschaut haben, landeten wir auf den Parkplatz zu Grants Farm. Parkgebühr, wir meinen den Autoparkplatz, 19 $. Und hier ging es nicht um den ehemaligen Präsidenten der USA, vielmehr um einen Vergnügungspark mit Streichelzoo und Bimmelbahn. Die Bimmelbahn über das Parkgelände haben wir noch mitgenommen dann suchten wir das weite.
Zum Glück grenzte der National Park zu Ehren Ulysses Grant an unseren Parkplatz. Somit konnten wir einfach die Straßenseite wechseln und waren dort wo wir eigentlich sein wollten. Und hier wäre das Parken umsonst gewesen.
Schnell hörten die Ranger, dass wir nicht ihre Sprache sprechen und fragen nach unserer Herkunft. Als wir ihnen mitteilten, dass wir aus Deutschland kommen, waren sie hellauf begeistert. Gerne erzählte ein Ranger über die „Weltreise“ des Präsidenten, wo er auch in Deutschland verweilte und Bismarck traf. Eine Rangerin sprach auf Deutsch: Herzlich Willkommen, schön das sie uns besuchen. Der einzige Satz den sie auf deutsch beherrscht.
Wir hatten Glück, es gab eine kleine Führung zum Haus und zur Geschichte der Familie Grant, bei der wir auch das Haus betreten durften. Die Führung war sehr informativ und wir erstaunlicherweise viel verstanden. Wir müssen nicht erwähnen, dass es wieder unendlich heiß war.
Zurück am Auto wurde die Klimaanlage sofort auf Low gestellt und jeder von uns musste sofort einen halben Liter Wasser trinken. Lange zeit saßen wir nicht im Auto, nach kurzer Fahrzeit erreichten wir schon den Zoo von St Louis. In diesem Zoo ist der Eintritt frei, dafür kostet der Parkplatz 20 $.
Gleich am Eingang musste Petra noch einmal zurück zum Auto. Leider wusste sie nicht mehr, ob sie den Wagen abgeschlossen hat. Ralf wartete geduldig und dann besuchten wir einige Tiere. Da es so warm war und der Zoo um 17 Uhr schließt mussten wir uns ein wenig beeilen. Dazu wollten wir auch hier im Zoo mit der Bimmelbahn fahren. Wir liefen also als wir sie starten hörten zur Bahn und wollten einsteigen, da fragen uns die lieben „Schaffner“, ob wir ein Bändchen für die Bahnfahrt hätten? Tja, ohne gültigen Fahrschein — keine Fahrt. Die Fahrt sollte 7,49 $ kosten. Nein danke, wir laufen.
Wir sahen Nilpferde, Elefanten, Leoparden, spinnen, Ameisen usw. Da der park aber schon so früh schließt, haben wir uns nicht alle Bereiche anschauen können. Pünktlich zur Schließung waren wir wieder am Eingang und bei unsrem Auto.
Da der Himmel heute blau war, wollte Ralf gerne noch einmal zur Arch. Gesagt getan, cruisten wir mal hin und her. Wir wollten später ja wieder im Osten von St Louis, am Botanischen Garten sein.
Während Ralf zur Arch flitzte und seine Bilder schoss, wartete Petra am Auto im Halteverbot. Alle fünf Minuten fuhr sie eine Kleine Rund und parkte anders. An jeder Kreuzung waren Kameras angebracht und sie fühlte sich sehr beobachtet. 40 Minuten später war Ralf dann wieder am Auto und es ging gleich Weiter zum Botanischen Garten.
Mit 35 Hektar, gehört dieser Garten mit zu den größten Botanischen Gärten der Welt. Und er war wirklich schon. Nicht nur, weil es auch hier die Chihula Ausstellung wie in Seattle gab, nein er war einfach schön und seeehr gepflegt. Viele Menschen tummelten sich am Abend im Park, da die Glasinstallation mit Strahlern beleuchtet wurden. Das war wunderschön. Gegen 21:30 verließen wir den Garten, da wir noch eine Verabredung mit dem Kellner von gestern Abend hatten.
Leider hat uns der Kellner angeschwindelt, als er sagte sie hätten am Donnerstag lange auf. Um 22 Uhr war das Restaurant geschlossen und wir mussten Hungern und wären fast verdurstet. Im Hotel wartet aber immer eine kleine Mahlzeit auf uns kein Problem.