Dienstag, 5. August 2008: Auf nach Las Vegas

Nach den beiden anstrengenden, vorangegangenen Tagen war keiner von einem Six Flags Besuch (Achterbahnpark) zu überzeugen. Stattdessen zogen wir ausschlafen, Poolbesuch und ausgiebiges Duschen vor. Statt Frühstück (Vorräte hatten wir ja keine mehr) gab es mal wieder einen Besuch bei TacoBel – da sind alle zufrieden. Außerdem planten wir einen Abstecher zum Joshua Trees Nationalpark. Da wir heute alles etwas lässiger angingen, kamen wir dort doch etwas spät an, wollten wir doch noch cachen und der erste Cache war nur bis 17 Uhr zu erreichen (Er lag in einem Visitor Center). Dort nahmen wir noch ein paar Travelbugs mit und ließen ein paar Travelbugs liegen. Hier erfuhren wir auch, dass es im Park ein großes Unwetter gegeben hat und außer der Straße zu den Key Views alle anderen Straßen gesperrt waren. Das brachte unsere Planung etwas durcheinander und spät dran waren wir eh schon. Na gut kein weiterer Cache, dafür aber die Key Views. Auf dem Parkplatz trafen wir ein paar Italiener. Wir machten freundlich einen Diener vor den Fußballweltmeister, was uns das Lob einbrachte, wenigstens verlieren zu können, im Gegensatz zu den Franzosen. Der Zidane-Stoß hat wohl tiefe Wunden hinterlassen. Viel zu spät machten wir uns auf den Weg zum gebuchten Motel nach Needles.

Montag, 4. August 2008: Montag: Disneyland oder der Tag des Verlierens

Dieser Tag stand voll und ganz unter dem Motto: „Was kann man eigentlich alles verlieren und wie findet man es wieder!“. So zum Schluss des Urlaubs ein interessantes Trainingsprogramm. Als erstes verloren wir Zeit. Das war nach dem anstrengenden Besuch der Universal-Studios mehr als logisch, aber trotzdem haben wir uns geärgert, dass wir erst gegen halb neun wach wurden. Schnell noch die Reste unserer Kühlbox gefrühstückt (so niedrig war unser Lebensmittelvorrat schon lange nicht mehr) und dann in die Motel-Lobby und Eintrittskarten kaufen, die Schlange in Disney-Land wollten wir uns sparen. Leider verkauften sie dort nur Mehrtagestickets und die wollten wir nun wirklich nicht.Na gut, dann eben mit dem Shuttle-Bus ins Disney Land. Ralf gab Petra noch eine der vielen Taschen die er tragen musste, zu mindestens glaubte er das (Jonas seine Videokamera), ging als letzter der fünf aus der Lobby heraus und stieg in den Bus. In der Schlange am Kartenverkauf fragte Petra, wo denn Jonas seine Kamera ist? „Na, die hast Du doch“ antwortete Ralf. „Nö, nie bekommen!“ entgegnete Petra. Das sind die Momente in so einem Urlaub, in denen innerhalb von Bruchteil einer Sekunde die Stimmung umschlägt. Nach der Zeit hatten wir nun als zweites Jonas seine Videokamera inklusive letztem vollen 60 Minuten Band, 5 Euro und MP4-Player verloren. Superb! Jetzt schnell Entscheidungen treffen. Ralf gab alle Taschen ab, lies die vier ins Disney Land gehen und rannte, „leicht“ wütend, zum Shuttle Bus zurück. Dieser war natürlich schon längst weg. Ob der gleiche wieder kommt? Und wann? Wartezeit ist nicht immer beruhigend. 25 Minuten später traf der Shuttle Bus wieder ein. Alle Leute stiegen aus, nur der nicht, der auf unserem Platz saß. Dann kam jemand raus, der die gleiche LowePro-Tasche hatte wie Jonas. Also musste Ralf fragen. Aber er versicherte, dass es seine Tasche war. Ganz sicher! Mittlerweile war der Bus bis auf den letzen Gast leer, der auf unserem Platz, irgendwie blöd! Ralf ging in den Bus und die Fahrerin, sie hatte ein wenig Ähnlichkeit mit Whoopy Goldberg, fragte etwas schelmisch was die Tasche gekostet hat. Sie hatte gehört, dass beim Aussteigen etwas herunter gefallen war und später war die Tasche nach vorne gerutscht. Na so ein Glück – die Tasche hätte auch schon längst bei anderen Leuten sein können. Die Ehrlichkeit musste natürlich belohnt werden, also schnell das Portemonnaie raus und – na sowas blödes, nur noch 50$-Scheine in der Börse! Egal, dass sollte uns die Kamera wert sein. Sie wollte den Schein jedoch nicht annehmen, meinte, sie hätte vorhin doch nur einen Scherz gemacht. Ralf lies sich jedoch nicht abwimmeln, sagte ihr, dass sich Ehrlichkeit auszahlt und dann nahm sie den Schein doch an.

Nach einem kurzen Handygespräch hatten wir uns schnell wieder gefunden und nahmen als erstes Fahrgeschäft Peter Pan in angriff. Mittlere Wartezeit (ca. 25 min.), für die Großen niedrigster Spaßlevel, aber was tut man nicht alles für die Kleinen. Um das Niveau zu steigern, gingen wir alle in die Schlange von Splash Mountain, eine Fahrt die Ralf und Petra bei ihren ersten beiden Disney Land besuchen wegen der langen Wartezeiten noch nie geschafft hatten. Warten wir eben mal mit drei Kindern fast ’ne Stunde. Jonas passte das gar nicht, erst recht nicht für eine Achterbahnfahrt – die Dinger sind irgendwie nicht sein Ding. Außerdem gab es noch eine zweite, fast leere Reihe: Für die Leute mit einem Fastpass-Ticket. In dieser Reihe rannte man einfach an uns vorbei! Skandal! Was kosten die Dinger? Warum haben wir so etwas nicht? In der morgendlichen Hektik konnten wir das Kleingedruckte nicht mehr studieren – jetzt hatten wir Zeit, dass nachzuholen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Fastpass ist ganz einfach, supertoll und sogar kostenlos. Man geht zu einem Fahrgeschäft seiner Wahl und schiebt sein Ticket in einen Fastpass-Ticketautomaten. Auf dem erhaltenen Ticket steht dann ein Zeitbereich von einer Stunde, in dem man dann sein Fahrgeschäft besuchen darf. Je nach Verfügbarkeit früher oder später, z.B. 12-13 Uhr. Pro Ticket ist immer nur ein Fastpass-Ticket zur gleichen Zeit erlaubt, man darf jedoch, wenn das Zeitfenster des Fastpass-Tickets erreicht ist, dass nächste lösen. Da man ja eine Stunde Zeit hat, geht man erst zum nächsten Fahrtgeschäft, holt sich die nächsten Tickets und fährt nun in Ruhe, ohne lange Schlange die erste Fahrt. Hat man einen Dummen gefunden, in unserem Falle z.B. Ralf, dann hat man erspart sich einiges an Lauferei und kann so neben bei noch Kleinigkeiten, wie Essen, Toilette oder Shopping erledigen.

So hatte Ralf die Tickets für die Big Thunder Mountain Railroad besorgt und übergeben und sich auf den Weg zu Mickeys Toontown gemacht, um die Wartezeit für Roger Rabbit’s Car Toon Spin zu verkürzen, der Rest ging Essen, sie hatten ja Zeit. Auf dem Rückweg klingelte plötzlich das Handy und Petra teilte erst mal mit, dass sie beim Erledigen von Kleinigkeiten (Toilettenbesuch) Jan verloren haben! Das war nun nicht mehr Steigerungsfähig: Nach Zeit und Videokamera war nun auch noch ein Kind weg. Und das an einem Tag, an dem der Park mächtig voll war. Von wegen, am Montag ist dort nicht so viel los – welcher Reiseführer hatte das eigentlich geschrieben?

Da Ralf nicht helfen konnte, suchte sie weiter und Jonas, Jana und Ralf trafen sich beim Big Thunder Mountain. Jonas wollte eh nicht fahren und so fuhren erst mal Jana und Papa. Nach Splash Mountain ihre erste richtige Achterbahnfahrt; ob das wohl gut ging? Dank Fastpass-Ticket hatten die zwei nur eine kurze Wartezeit – es macht richtig Spaß an den Wartenden vorbei zu ziehen – wer lesen kann ist klar im Vorteil. Obwohl Jana gut durchgeschüttelt wurde hat es ihr viel Spaß gemacht, gut, dass sie schon groß genug ist – so sollte es heute nicht ihre letzte Fahrt sein. Mittlerweile traf auch Petra, weiterhin ohne Jan, bei Jonas ein. Um sich den Frust von der Seele zu fahren nahm sich auch ’nen Fastpass und fuhr alleine. Da anschließend noch zwei Tickets übrig waren, Jan war immer noch nicht aufgetaucht, nutzten die beiden Mädels die Tickets. Ralf machte sich derweil auf die Suche nach Jan – sicher war er schon irgendwo „untergetaucht“. Nach ein paar Minuten war auch das „lost children office“ gefunden und tatsächlich hatte Jan auch diesen Weg genommen. Von Tränen gerührt waren die zwei wieder glücklich vereint. Vollkommen selbstständig hatte Jan sich durchgefragt – Reeeeespekt!

Vom Verlieren hatten wir jetzt erst mal die Schnute voll und so besuchten die vier Mickey’s Toontown und Ralf besorgte die nächsten Fastpasses. Zwischendurch gab es natürlich auch die ein oder andere Autogrammstunde, bei der die beiden Kleinen ganz doll die großen Kuscheltiere drücken durften – Jan konnte gar nicht genug vom Kuscheln bekommen. Auch eine Parade ließen wir an uns vorbei ziehen – Das volle Programm Mickey Mouse Unterhaltung, aber trotzdem irgendwie süß.

Als nächstes durften wir bei Buzz Lightyear aus der Gondel heraus rumballern, war ganz witzig und nicht die Kiddys hatten die meisten Punkte sondern Ralf. Jana, Jan, Petra und Ralf zog es dann noch zu den Star (wars) Tours, anschließend fuhren alle bei Autopia ein wenig Auto. Jana hatte noch nicht genug von den Achterbahnen und so mussten wir auch noch das Matterhorn ersteigen und die „Rodeln“-Bahn mitnehmen. Als vorletztes hatten wir uns die Indianer Jones Fahrt vorgenommen, die am Morgen geschlossen war. Jetzt war sie offen, aber über 60 Minuten Wartezeit schreckten uns zu sehr ab, ohne Fastpass eindeutig zu lang für uns, wir wollten ja schließlich nicht das Feuerwerk verpassen. Zuvor gab es am See ein Theaterstück mit Lichtershow – sehr beeindruckend, erst recht für Jana und Jan, die das Ganze auf Mama ’s und Papa ’s Schultern erleben durften; wie lange doch 20 Minuten sein können. Entertainment ist wirklich eine Domäne der Amerikaner, doch wenn der Park zu voll ist, dann kommen auch sie an ihre Grenzen. Um den zweiten Teil sehen zu können, mussten wir zur Mainstreet rüber, dafür hatten sie die Wege zu Einbahnstraßen gemacht: „To Main street go this way“ hieß es immer und man solle nicht stehen bleiben. An der Mainstreet angekommen, hieß es dann plötzlich: „To Tomorrow Land go this way“ und wieder nicht stehen bleiben. Wir wollten aber stehen bleiben. Das gab dann ein paar unfreundlichere Konflikte mit dem Personal – na ja, das Feuerwerk war ja am Himmel und wenn nicht gerade ein Baum vor uns war, konnten wir trotzdem etwas sehen. Unsere letzte Fahrt war um 11 Uhr und so wollten wir uns die Zeit noch mit 3D-Kino aus dem Film „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ vertreiben. Wie in den Parks üblich, wird vorm Eingang die Wartezeit mit etwas Unterhaltung via Monitor verkürzt. Für Jonas jedoch nicht kurz genug, er konnte seinen Harndrang nicht bändigen. Blöderweise kam er zu spät zurück und unsere Vorstellung hatte schon begonnen. Hat man sich erst mal auf die 3D-Wirkung eingestellt, so kommt sie super gut rüber – wen eine Schlange dann kurz vor de eigenen Nase das Maul aufreißt, dann darf Jana sich schon erschrecken. Hat sie dann auch! Vor keiner Achterbahn zurück schrecken, aber beim einem Film vor Schreck in dem Kinositz rutschen. Und wie aus dem Film „Kentucky Fried Movie“ bekannt, gibt es auch tatsächlich Gefühlskino. Wenn im Film unter ein Paar Mäuse über den Boden krabbeln, dann wird man mit Druckluft und Bänder unten an den Beinen begrabbelt.

Da die Zeit bis elf immer noch nicht rum war, zog es uns zum Shoppen und stolperten über Sweatshirts vom Film „Nightmare before chrismas!“. Den Film, es soll ein Zeichentrickfilm sein, kennen wir zwar nicht, aber Sie gefielen uns und es gab sie in allen Größen – Partnerlook für alle. Jetzt war es endlich spät genug und wir konnten uns auf unsere Reise durchs Weltall machen. Mittelharte Achterbahn mit imposantem Raumflugeffekt – absolut sehenswert und dank Fastpass-Ticket mit nur 10 Minuten Wartezeit, statt 50 Minuten. Auf dem Rückweg haben wir dann ausnahmsweise mal nichts verloren und so schliefen wir um Mitternacht alle zufrieden ein.

Sonntag, 3. 8.2008: Los Angeles, Universal Studios

Dank der am Vorabend gekauften Tickets ging es, mit exklusivem Valet Parking (das ist der Service, wo einem das Ein- und Ausparken abgenommen wird) schnell ins Studiogelände. Unser Reiseführer schrieb zwar nicht so begeistert von den Studios, aber diesen Park hatte sich Jonas nun mal ausgesucht und so mussten wir da alle durch. Anders als in den anderen Vergnügungsparks findet man hier nur Hauptattraktionen und keine kleineren Unterhaltungshäppchen. Nahezu alle Events dauern etwas länger (10 bis 60 Minuten) und so versuchten wir, so ziemlich alle mitzunehmen:

Studio-Tours:
Fing etwas ermüdend an, aber dann folgten einige Highlights (Fliegende Auto, Erdbeben in der U-Bahn, der weiße Hai, Tunneldurchfahrt bei der Mumie, Desperate Housewife-Straßenbesichtigung, Flugzeugabsturz aus Krieg der Welten, Western-Kulissen).Shrek:
Sehr unterhaltsames 4D-Kino. 3D-Kino mit einigen Sondereffekten. Leider hat Jan hier sein Autogramm-Buch verloren und bemerkte es am Ausgang. Ralf und Jan wieder rein, aber schneller als die zwei gucken konnten, fing die schon die nächste Vorstellung wieder an. Die anschließende Suche war jedoch erfolglos, und so musste ein neues Buch her in dem fehlen jetzt aber das Autogramm von Captain Jack Sparrow – schniiiiiiief.

House of Horrors:
Geisterbahn mit ein paar Spezialeffekten, unter anderem echten Personen, die einem plötzlich unerwartet auf die Schulter klopfen.

Water World:
Vor Vorstellungsbeginn wurden von den Schauspielern erst mal die Zuschauer nass gemacht – schließlich gab es für die auf den grünen Bänken Getting-wet-Garantie. Für die Trockenen war es auf jeden Fall schon mal witzig. Die effektvolle Vorstellung war extrem kurzweilig und beeindruckte mit einigen Stunts.

Cyberdyne – Terminator 2 in 3D:
Die Wartezeit wird hier mit ein recht nervigen Moderatorin verkürzt – ist so gewollt, nervte aber trotzdem. Die von Terminator abgeleitete Story wird in 3D-Kino mit Schüttelsitzen und echten Schauspielereinlagen präsentiert. Ziemlich laut, aber für Terminatorfans sehenswert.

Special Effektshow:
Videoeffekte auf Blue- und Greenscreen, Maskendemo mit Trickmesser (Arm abschneiden), kleiner Junge steuerte mit seinen Bewegungen ein großes Ungeheuer, sah zu mindestens so aus. Plötzlich bewegte sich das Ungeheuer, ohne Steuerung des Jungen, selbstständig – da hatten sich einige Zuschauer gut erschrocken. Zum Schluss wurden von ausgwählten Zuschauer noch einige Filmszenen nachvertont. Alles in allem für Filminteressierte nichts Neues, aber wenigstens unterhaltsam.

Fear Faktor:
Am Eingang wurden wir zunächst auf den Arm genommen: Man fragte freundlicherweise wie viele Plätze wir bräuchten und dann schickte man uns im Zickzack durchs Publikum. Wir haben es jedoch schnell gemerkt, andere waren da deutlich langsamer. Dann begann die 30 minütige Show mit Teilnehmern aus dem Publikum, die sich was trauen. Krabbelkäfer und Maden auf der Haut, unterm Studiodach in ca. 7 Metern Höhe ohne Netz abhängen. Wer als erster nicht mehr kann und runterfällt hat verloren. Man allerdings an einem Seil gesichert. Zum Schluss noch Wimpel aus einer Schlangenkiste sammeln und einen Becher mit wirklich ekelhaftem Inhalt trinken. Die letzen Beiden mussten sich dann noch gegenseitig in die Höhe schießen, allerdings unter erschwerten Bedingungen: Mit leichten Stromstößen zwischendurch. Allein das Zuschauen war schon gruselig genug.

Die Mumie:
Erträgliche Wartezeit für Jan und Ralf. Superschnelle, jedoch recht kurze Fahrt mit guten Gruseleffekten (Spinnen grabbeln an den eigenen Beinen), hat Jan etwas aus der Fassung gebracht.

Animalshow:
Tiershow mit gut dressierten Darstellern aus dem Film „Evan allmächtig“, etwas für die kleineren.

Jurrasicpark:
Wildwasserbahn mit viel Wasser für die Fahrgäste. Jan und Ralf mussten zwar lange warten, hatten bei der Fahrt aber einen riesen Spaß.

Pyrotechnik:
Sehr gut gemachte Demonstration, wie heiß und wie laut Feuer werden kann und wie es am Set beim Film „Backdraft“ zugegangen ist.

Curious George:
Für die, die eine Abkühlung brauchten, also im wesentlichen die Kids. Hier konnte man bis auf die Haut nass werden – den Kindern hat es gefallen.

Simpson:
Hier hatten Petra, Jana und Jan ihren Spaß. 40 Minuten Wartezeit. Superlustige animierte Achterbahnfahrt im Rüttelshuttle durch das Zeichtrickgelände Krustyland.

Summa sumarum hat sich für uns der Besuch auf jeden Fall gelohnt. Nur zweimal hatten wir längere Wartezeiten, so dass es sich auch nicht gelohnt hätte, einen fast doppelt so teuren Fastlane-Pass zu kaufen. Keine der Attraktionen hat uns enttäuscht, im Gegenteil, wir waren oft positiv überrascht. Mit etwas Einsatz lässt sich fast der gesamte Park an einem Tag schaffen, ein Zweitagesbesuch erscheint uns nicht für sinnvoll. Nur für die Einkaufsmeile der Universal Studios, die außerhalb des Parks liegt, bleibt zu wenig Zeit und zu wenig Energie übrig – hier könnte sich auch ein Abstecher am Tag davor oder danach lohnen – die Mal ist riesig und auf jeden Fall einen Extrabesuch wert (wenn man Zeit hat).

Samstag, 2. August 2008: Hollywood

Wie oft begann der Tag mit einem Motel-Frühstück. Danach fuhr Petra uns nach Hollywood in ein Parkhaus super nah am Hollywood Boulevard. Vorm Chinese Theater kämpfte Jan gegen Captain Jack Sparrow und gewann sein erstes Autogramm. Ralf schoss vom Kampf ein paar Fotos, dafür verlangte Jack Sparrow allerdings einen Tipp (Trinkgeld). Super, wenn das so weiter geht sind wir mittags pleite. Schauspieler präsentierten sich als Supermann, Spiderman, Micky Mouse, den Kiss Sänger mit der langen Zunge, Michael Jackson, einer von den Transformers, Superwoman, Jocker uvm. und alle verlangten für ein Foto einen Tipp.In den letzten 17 Jahren hat sich dort am Walk of Fame viel getan. Wiedererkannt haben Petra und Ralf nur die Fuß- und Handabdrücke sowie die Unterschriften der Stars. Gebaut wurde eine Mal mit fünf Etagen und riesiger Plaza. Im Zentrum eine Bühne, auf er zu der Zeit eine Girlieband ihren Sound checkte. Also erst einmal shoppen. Shoppen macht hungrig. Nach einem kleinen Snack vertraten wir uns noch die Beine und liefen parallel die Blocks rauf und runter. Gingen in verschiedene Läden ein und aus. In L.A. kann man wirklich die komischten Dinge kaufen. High Heels (Stöckelschuhe) scheinen hier der Renner zu sein, es gibt sie in unterschiedlichen Höhen und Farben. Aber Jana wollte kein Paar anprobieren, nur gucken.

Und es war heiß. Zum Abendbrot wollten die Kinder im Hotel sein. Eine Runde schwimmen. Dort angekommen hat es sich sehr abgekühlt, keiner wollte mehr in den Pool. Lieber etwas Essen gehen. Die Pizzeria, die das Motel empfohlen hatte, hatte nur einen Bringdienst. Mist (Kommentar Jonas). Hamburger: Oh nein (Kommentar Petra). Dann erreichten wir einen Mexikaner (Chilli). Hörte sich Prima an. Also rein. Für Jonas mexikanisches Hühnchen mit Fries und Maiskolben. Jana futterte eine Kinderportion Spare Rips, Jan und Ralf teilten sich 1 ½ Teller Spare Rips und für Petra gab es einen leckeren Hühnchenbrustsalat. Satt verließen wir das Lokal beschlossen aber noch schnell einzukaufen. Kann soweit nicht sein, aber wir brauchten unbedingt noch Milch und O-Saft. Die beiden kleinen Jungs wollten aber lieber zurück zum Motel, ins Internet und X-Games schauen. Also machten sich die drei übrigen auf den Weg. Jana wollte dafür aber ein Eis. Leider dauerte es einige Zeit einen Laden zu finden und so war es schon recht spät als Jana, Petra und Ralf das Motel wieder erreichten. Jonas erzählte noch schnell, dass Jan mit seinen Heelys hingefallen war, das das herannahende Auto aber Gott sei Dank nur über seinen Trinkbecher gefahren war und Jan nicht erwischt hatte. Schreck lass nach. Gute erholsame Nacht.

Freitag, 1. August 2008: Fahrt nach Los Angeles

Der Pool war sauber, also ging es für die Kinder als erstes wieder in den Pool, während die Eltern die nächsten Streckenabschnitte des Urlaubes planten. Man möchte ja noch zu den Universal Studios und nach DisneyLand. Die Motels sind gebucht, die Kinder geduscht, dann kann es ja mal wieder losgehen. Jonas hatte im Pool erfahren, dass der WalMart auch IPods verkauft, als mussten wir noch einen Abstecher in diesen Laden machen. Leider gab es dort keine IPods mehr, aber ein paar Sandschuhe für Jana. Ist sie wenigstens glücklich gemacht worden. Und dann haben wir auch endlich den Donutladen entdeckt. 9 Donuts und ein Croissant bitte. Als Zugabe gab es noch die Löcher extra dazu. Herzlichen Dank dafür. Jetzt fuhr uns Ralf nach Oxnard, dort soll es auch einen Best Buy geben. Dort angekommen, erreichten die Herren der Schöpfung ihre Höchstgeschwindigkeit. Schneller als die Mädchen gucken konnten, waren sie weg. Die einen bei den IPods, der andere bei den Gitarren und Drums der Xbox360. So sind die Jungs einen ganzen Tag beschäftigt und völlig zufrieden. Kein Grund zum Nörgeln. Jan war vom Schlagzeug nicht mehr wegzubekommen und Jonas zockte uns an der Gitarre ab. Eigentlich wollten wir auf der Strecke auch mal hin und wieder ans Meer, aber ohne zu bezahlen war das leider nicht möglich – und für ein paar Minuten Meer wollten wir kein Geld ausgeben. Pah, dann eben nicht! Spaß hatten wir dann aber noch mit einem Pelikan. In einem Mini-Park an der Küste, wo wir mal wieder Baseball spielten (okay, okay, wir taten wenigstens so) döste er in der Sonne herum und lies sich bereitwillig fotografieren. Er blieb die ganze Zeit bei uns und zum Schluss sogar so nah, dass wir ihn hätten streicheln können. Sowas, und dann meldet sich plötzlich der Magen wieder. Er blieb die Schnell zum Motel einchecken und dann ab zum Abendbrot.

Donnerstag, 31. Juli 2008: Pismo Beach

In Pismo Beach aufgewacht. Jana und Jan wollten noch schnell in den Pool. Hier ist es so, wie es im Morro Bay hätte sein sollen: Sonne, Strand, Hitze und sogar eine große Outlet-Mal. Die musste natürlich ausgiebig besucht werden. Nicht sonderlich spannend, aber dafür entspannend. Anschließend vertrieben wir uns die Zeit noch am Strand mit Baseball-spielen.Um noch ein wenig nach technischem Equipment zu schauen (XBOX 360, IPod, DVDs) suchten wir nach dem nächsten Best Buy, die amerikanische Variante von Media Markt. Jonas hatte seinen Job als Co-Pilot sehr gut gemacht und so vertrauten wir ihm auch weiterhin, es gab ja keinen Anlass, an seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Wie nicht anders zu erwarten, lotste er uns auch auf direktem Weg zum Laden. In diesem waren sie jedoch nicht gut drauf: viel zu laut und keine Beratung – nein, so gibt es von uns keinen Dollar. Wir beschlossen, in Los Angeles den nächsten aufzusuchen und fuhren zum Motel weiter. Plötzlich meinte der Co-Pilot: „Eh, hier gibt es sogar drei Best Buy-Läden!“. Fast wie im Film drehten wir schlagartig auf dem Highway um und ließen uns von Jonas lotsen. Nach mehrmaligem Hin und Her in Santa Maria mussten wir jedoch feststellen, dass es zwar mehrere Best Buy gab, aber nur einer davon ein Elektronikladen war. Na ja, so wurde wenigstens der Sprit im Tank weniger. Zum Trost gab es dann in Lompoc mal wieder was von TacoBell.

Mittwoch, 30. Juli 2008: Fresno

In Freno machten wir nur kurz stopp zum Übernachten, am Morgen ging es gleich weiter nach Morro Bay. Natürlich frühstückten wir noch und kauften Verpflegung. Die Essensvorräte gehen in den USA genauso schnell weg wie zu Hause. In Fresno hätten wir auch länger bleiben können, dass was wir dort gesehen haben war recht angenehm. Natürlich gab es auch dort wieder einen REI-Store dort versuchten wir erneut Travel Bugs zu kaufen. Petra musste der Verkäuferin erst verständlich machen was das ist. Dafür telefonierte sie in Kalifornien herum, ob wir die Dinger hier überhaupt kaufen können. Das alles dauerte eine Weile und ein positives Ergebnis gab es auch nicht. Na gut, müssen wir die Travel Bugs eben online bestellen.Die Fahrt erwies sich als ziemlich öde. Heiß und eine langweilige Gegend. Wenig Abwechslung. An einem Parkplatz machten wir unter Bäumen halt, lockerten unsere müden Knochen bei einem Ballspiel auf und zogen dann die letzten Meilen bis Morro Bay. Manchmal konnte man meinen, man hätte sich verfahren. Die Gegend war schon komisch. An verlassene Häuser und Obstplantagen umgeben von Bergen und Hügel vorbei, erreichten wir Morro Bay unter grauem Himmel. Was zum Teufel soll das denn. Ans Meer gehört die Sonne aber die war irgendwo über der grauen Wolkendecke. UUUaaaaaaah. Am Motel beschlossen wir weiterzufahren. Was sollten wir hier bei schlechtem Wetter. Schnell ein Motel in Pismo Beach klargemacht und los ging es wieder. Natürlich besichtigten wir dieses kleine Städtchen, welches Petra und Ralf 1991 das letzte Mal bei Sonne genießen durften, noch mit dem Auto. Da wir noch hungrig waren, kehrten wir noch in den „Hungry Fisherman“ ein, indem es leckeren Fisch für alle gab. Ein älteres Ehepaar am Nachbartisch erzählte uns, dass das Wetter oft schlecht ist. Was sie aber nicht schlimm finden. 10 Meilen östlich ist es unerträglich heiß und deshalb kommen viele Leute um sich an der Küstenregion „abzukühlen“. Nach weiteren Gesprächsthemen fuhren wir endlich weiter.

Dienstag, 29. Juli 2008: Bodie und Yosemite, Tag 2

Jonas wollte noch etwas erleben, also machten wir uns auf nach Bodie. Das ist eine Geisterstadt, mit noch erhalten Häusern aus deren Blütezeit (um 1879 gab es in der Stadt drei Brauereien, 65 Saloons und Tanzhallen und 10.000 Einwohner). Mitte des 20 Jahrhunderts, war die Stadt quasi ausgestorben und man erklärte wie zum State Park, der so wie er war konserviert wurde. Erst durften wir noch auf einer geteerten Straße (7 Meilen) fahren, dann ging es auf eine Schotterpiste die letzten 3 Meilen bis Bodie. Auf der Strecke gab es nichts zu sehen. Nur trockener Staub, Gräser und brütende Hitze. Was macht man nicht alles mit, um eventuell einen Geist zu sehen? Am Eingang gab es dann die Eintrittskarten und einen Ghosttownführer auf Deutsch. Wir machten unsere Runde allein, da wir für eine Führung in der alten Mine zu spät waren. Unglaublich, wie wenig sich diese Stadt entwickelt hat, nur Holzhäuser mit so gut wie keinem Luxus. Einziges Ziel war hier wohl die Gewinnmaximierung aus der Goldmine. Im Giftshop erfuhren wir noch, das Gäste die einen alten Nagel, Holz oder ähnlich mitgenommen haben vom Pech bzw. Unglück verfolgt wurden. Sie schickten die Sachen nach Bodie zurück und ihr Leben normalisierte sich wieder. Briefe sind dort ausgestellt.Da wir ja wieder zurück in den Yosemite wollten, wir hatten ja die Hoffnung, dass sich der Ausblick bzw. die Weit- und Fernsicht wieder gebessert hat, machten wir uns alsbald wieder auf den Weg Richtung Passstraße. Unterwegs wurde schnell noch ein Cache mitgenommen. Am Eingang teilte man uns mit das wir über die Straße des Südausganges nach Fresno fahren konnten. Gestern war die Richtung gesperrt. Wunderbar, so fuhren wir noch einmal durch das Valley konnten aber leider noch nichts erkennen. Es war immer noch sehr rauchig.
Beim Südein- bzw. Ausgang liegt das Mariposawäldchen. In diesem stehen noch ältere Sequoias und Redwoods als am Westeingang, der wollte von uns auch noch besichtigt werden. Die Kinder stauten Bauklötze. So dicke und lange Stämme. Aber in diesem Waldgebiet roch es nach Brand. Wir sahen verbrannte und angebrannte Bäume. Es sah arg mitgenommen aus. Die Ranger und Fireworker legen hier kontrollierte Feuer. Das ist eine Schutzmaßnahme für den Bestand der Riesenbäume. Unterholz regelmäßig kontrolliert abbrennen zulassen, bedeutet Schutz für die Riesenbäume, wenn es tatsächlich einmal ein übergreifendes Feuer auf das Waldstück gibt. Wo kein oder wenig Unterholz ist, es leichter das Feuer zu bekämpfen. Die drei Grazien standen aber noch auf ihren Platz, genauso wie der Grizzly Gigant (2500 Jahre alt), wie vor 17 Jahren. Wir spazierten noch ein wenig auf staubigen Wegen, filmten und machten Fotos, bevor wir raus aus dem Park Richtung Fresno flitzten. Das Motel war ja schon gebucht.

Montag, 28. Juli 2008: Yosemite, Tag 1

Wir erreichten den Yosemite NP gegen Mittag. Über den ganzen Park zog sich ein nebeliger Schleier. Die Fernsicht war ziemlich bescheiden. Im Valley wollten wir unsere Schlafstätte für die Nacht reservieren. Jana, Jonas und Ralf tigerten gleich Richtung Zeltplatz los. Petra und Jan brauchten etwas länger (Schuhwechsel). Irgendwie trennten sich also unsere Wege. Petra und Jan machten sich auf die Suche nach dem Rest, Der Rest machte es sich am Zeltplatz bequem. Irgendwann kam Ralf dann wieder bei Petra und Jan vorbei; er wollte jetzt zum Registration-Office. Er kam aber mit dem Kommentar zurück: „Da ist irgendein Tier im Baum. Ich hol mal eben meine Kamera.“ Petra, neugierig wie Fischgeborene nun einmal sind, rannte gleich zum Baum. Und tatsächlich, da saß ein Baby-Bär im Apfelbaum und pflückte selbige. Prima. Wo wohl Mama-Bär ist? Oh weh, da waren gleich Petra’s Sorgen wieder da. Naja, aber der Bär wollte fotografiert werden und dafür haben wir ja Ralf. Jan holte die Videokamera von Jonas (der saß ja noch mit Jana irgendwo auf einer Bank und wartete) und filmte den süßen Bären. Das war alles sehr spannend. Mucki informierte dann noch einen Ranger, weil man ja Bären melden sollte. Dieses Bärenbaby hatte eine Nummer am Ohr und war damit im Park bekannt. Ralf war schon wieder nirgendwo zu sehen. Hat Mutter-Bär ihn erwischt oder Ralf Mutter-Bär? Es ist ein Waisenbaby, die Mutter ist gestorben. Der Ranger, der kam, erzählte davon und meinte wir sollten etwas Abstand nehmen damit es vom Baum runter kann. Petra filmte noch ein bisschen, während der Bär sich auf den Weg nach unten machte und schon schrie und klatsche der Ranger und verscheuchte den Bären. Ooh wie schade. Als wir alle wieder zusammen waren, beschlossen wir nicht im Yosemite zu übernachten, die Luft war dank des Qualms und der Hitze (an die 35°C) nicht wirklich gut zu ertragen. Und das mit Jonas Asthma. Und so fuhren wir noch schnell im Valley an den Fluß zum Abkühlen, bevor es zum Tiogapass hoch ging. Petra und Ralf haben den Kids natürlich auch vom Yosemite erzählt. Wie beeindruckend die Felswände des Halfdome und des El Capitan sind, aber der Qualm machte es nicht möglich das Gefühl wieder zugeben, welches sie damals, 1991, von der grandiosen Kulisse bekommen haben.Rauf ging es auf den Tiogapass (3001 m), vorher besichtigten wir aber noch das Tuolumne-Grove (=Gehölz, Hain, oder wie in diesem Falle Baumgruppe) wo Sequoias und Redwood stehen. Das sind die Bäume die wahnsinnig groß sind. In den Stumpf eines toten Baumes hat man Ende des 19. Jahrhunderts noch einen Tunnel eingeschlagen, so dass man mit Auto bzw. Kutsche hindurchfahren konnte. Vor 17 Jahren konnten Petra und Ralf noch sehr nah an diesen Baum mit dem Auto heran fahren, heute muss man eine kleine Wanderung unternehmen. Aus ihrem Holz kann man keine Möbel fertigen, da es zu weich ist. Es ist gerade mal für Streichhölzer und Bleistifte gut. Wäre das anders, dann gäbe es heute wohl keine Redwoodbäume und Sequoias mehr. Natürlich hielten wir auch weiterhin Ausschau nach Tieren, Berglöwen wurden auch schon gesichtet, aber leider wurde unsere Ausdauer nicht belohnt. Will Petra wirklich einen Berglöwen sehen?

Der Tiogapass. Hoch hinauf geht es. Am Olmstedt Point hätte man noch einmal einen Blick ins Tal und zum Halfdome werfen können, aber der Rauch machte dieses absolut unmöglich. Einfach nur schade. Trotzdem genossen wir die Aussicht schossen Fotos und kletterten auf Felsen umher. Wir wollten nun in einem Motel außerhalb übernachten. Erschraken aber, als wir hörten, wie teuer das werden sollte. Haben uns dann erst mal nur erkundigt, was eine Nacht kosten würde und sind dann meistens noch ein Motel weitergefahren. Sie waren erschreckend teuer, mit 140,– $ doppelt so teuer wie unsere Motel 6-Übernachtungen. Naja irgendwann muss Mann, Frau und Kinder schlafen, hätten vom Preis her nun auch das erste Motel nehmen können, welches wir uns angeschaut haben. Dafür hatten wir jetzt ein großes Zimmer gebucht mit Kühlschrank und Mikrowelle, Frühstück und ein Mini, nein, ein Mikropool, der war kaum größer als 3 Badewannen. So konnten wir in ruhiger Umgebung und rauchfreier Luft einschlafen.