Freitag, 7. Juli

Hütte an der Roosevelt Lodge
Mit Klick auf´s Bild könnt ihr die Ansicht vergrößern.

Frühes Aufstehen war angesagt, wollten wir doch in der Roosevelt Lodge frühstücken. Punkt 7 Uhr standen wir vor der Tür, ein Fensterplatz wurde uns zugeteilt, worüber wir uns sehr freuten. Wir waren nur etwas verwundert, alle anderen Gäste bekamen die Menuekarte nur wir nicht. Unser „Ober“ hat es schlicht und einfach vergessen, aber natürlich bekamen wir sie auf Nachfrage. Der „Ober teilte uns dann noch mit, dass es kein Toast geben würde. Prima, scheinbar gibt es Zeiten in denen Grundnahrungsmittel ausgehen. 😉 Wir entschieden uns für Rührei mit Tomate, Gurke und………, frische Früchte und Kaffee. Zum Rührei gab es dann ein kleines schon mit Butter geschmierte Brötchen. Die frischen Früchte kamen leider aus der Dose, anstelle der Früchte hätte man auch Pommes nehmen können, die wollten wir aber beide nicht. Dafür gab es reichlich Kaffee, da mit Refill, d.h. man bekam immer Kaffee nach. Zwischendurch fragte Petra einen Gast, was er da leckeres Essen würde? Ein echtes Westernfrühstück: BISQUIT WITH CREAM????

Und dann fuhren wir auch schon zum Canyon Village. Heute war der Tag, den Grand Canyon oft he Yellowstone zu besuchen. Wir freuten uns schon sehr auf Uncle Tom´s Trail, aber vorher sollt es noch eine Wanderung zum Seerosensee geben, den wir 2008 nicht besucht haben. Damals war er, meine ich, etwas sehr modderig gewesen. Geparkt am Artist Point, dort den ersten Blick hinunter in den Canyon gewagt und auch schon den Blick auf die Lower Falls erhascht. Genauso muss es dort aussehen. Genau wie damals. Diesen Ausblick wird man nie vergessen. Dann machten wir uns auf Richtung Ribbon See. Aber schon kurz danach, fing bei Petra wieder diese leichte Panik aus. Scheinbar hat sie sich so auf dieses Bärenthema eingeschossen, da sie da nicht mehr rauskommt. Also ist Ralf alleine weiter, mit der kompletten Fotoausrüstung, incl. Insta360, Wasserflasche, Bärenspray, Ausweistasche und Bärenglocke. Da war es 11.45 Uhr.

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Diese Aussicht ist einfach unbeschreiblich

Petra traf auf ihren Rückweg einen Großvater mit seinem Enkel, sie kamen gerade vom SEEEEEE, und nahmen sie gerne das Stück mit zurück. Am Artist Point zurück, setzte sie sich auf unterschiedlichste Bänke um unterschiedliche Aus- und Einblicke auf den Wasserfall bzw. Canyon zu haben. Währenddessen schrieb sie am Reisetagebuch und unterhielt sich mit anderen Gästen. Sie nahm sich eine South Rim Wanderkarte und las etwas, was sie beide nicht glücklich machen würde. Der Abstieg auf der Treppe zum Ausblich auf die Lower Falls, der sogenannte Uncle Toms Trail, ist für immer gesperrt!!! Petra sprach noch gleich einen Ranger an als sie das las. Wollte sie sich unbedingt vergewissern, dass der Flyer überaltet ist und man ihn doch gehen kann. Aber auch der Ranger sagte das er FÜR IMMER geschlossen bleibt. Zu gefährlich sei der Abstieg geworden. Oh wie ärgerlich, wollten wir doch auch noch einen besonderen Baum fotografieren und vor Ort in Erinnerung schwelgen. 1998 hat Petra Jan die Treppe im Tragetuch runtergeschleppt und 2008 standen wir dort alle fünf. 

Apropos 2008. Da stand noch eine Wanderung zum Ribbon Lake aus. Die hatten wir damals wegen der Mückenplage und der schlechten Stimmung in der Truppe abgebrochen. Was damals zwar eine interessanter, aber teilweise kein guter Tag. Bärenspuren und Trails, auf den sich Bisons tümmelten. Also zogen Ralf und Petra los. Da Petra aber kein gutes Bärengefühl hatte, trennte sich die Gemeinschaft. Petra ging zurück zum Artists-Poinzt

Diesmal waren deutlich weniger Mücken unterwegs als 2008. So war die Wanderung zum Ribbon Lake rechts entspannt. Zu Beginn gab es noch weitere spektakuläre Aussichten ins Canyontal, dann ging es in den Wald hinein.  Zwischendrin bekam Ralf eine Anti-Mücken-Aufrischung via Spray von einer netten Truppe. Insgesamt gab es drei Seen zu sehen.

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Nur der Wasserfall wollte sich nicht finden lassen – trotz anfänglicher Ausschilderung. Doch nach einem kleinen Umweg hat Ralf ihn doch erreicht. Schwer in Bilder zu fassen. Eigentlich steht man noch mitten im Wald und keine 10 Meter weiter geht es runter in den Canyon. Sehr coole Erfahrung.

Auf dem Rückweg musste noch eine kleine Brücke überquert werden. Die war nicht ganz so groß, wie die vom Ice-Lake:

Um 14 Uhr kam ein Ranger zum Artist Point und packte seine sieben Sachen an dem Ort aus, an dem Petra sich mit ihren Karten breit gemacht hat und wieder schreiben wollte. Sie wunderte sich schon, warum es so voll um sie herum wurde. Also lauschte auch sie den Informationen des Rangers aber nicht ohne immer mal wieder zum Trail Eingang zu schauen, in der Hoffnung das der geliebte Ehemann endlich wieder auftauchen würde.  Plötzlich gab ihr Telefon einen Ton von sich, eine SMS! Von Ralf, er wäre auf dem Rückweg, noch drei Kilometer. Endlich ein Lebenszeichen. Und dann kam er auch schon den Weg herunter! Gott sei Dank, er ist im Ganzen und heile wieder zurück. Erklärte aber auch gleich, das es wieder so einen über den Fluss geh Geschichte gab und es ganz okay war, das Petra nicht mit ist.

Als Petra ihm dann erzählte, dass sie die Treppe nie mehr gehen würden können, schaute er sie ganz ungläubig an und konnte es nicht fassen. Dann wollte er aber auch schon sofort wieder losfahren und an der Treppe schauen. Eine Stelle auf der Karte hieß auch noch Uncle Toms Trail, aber den Zugang und somit den Baum fanden wir. Leider zog dann ein leichtes Gewitter über den Canyon und Tropfen fielen vom Himmel. Der Himmel weinte, wie wir. Wir stellten uns unter und kamen mal wieder mit Einheimischen und Touristen ins Gespräch. Immer wieder nett so ein Austausch.

Nun war es an der Zeit auf die andere Seite des Canyons, an den North Rim, zu fahren. Dort waren wir noch nie und wissen bis heute auch nicht warum. Dort gibt es einen direkten Blick auf die Kanten der beiden Wasserfälle, also dort wo sich der Yellowstone River in die Tiefe stürzt. Einmal den `Brink of  Upper Falls` und den `Brink of Lower Falls`. Der Upper Fall stürzt sich 33 m in die Tiefe, der Lower Fall ganze 94 m!!!! Zur Kante des Upper Falls waren es nur wenige Stufen. Machbar.

Wobei das leicht steile Treppe hochgehen auch nicht so ganz easy war. Oben angekommen waren wir doch ein wenig aus der Puste. Nach dem regen hatte es sich nicht abgekühlt.

Es waren aber deutlich weniger Touristen vor Ort. Voll wurde es nur wenn der Sightseeing-Bus vorfuhr. Der Weg runter zu den Lower Falls war dann schon anspruchsvoller, war er Serpentinenmässig angelegt und an den Kehren recht steil. Petra überlegte zwischendurch nicht weiter zu gehen, weil…..der Weg musste ja auch wieder zurück gegangen werden!! Aber die Neugier war größer, und wer weiß wann sie wieder im Yellowstone Park sein wird. Sie machte einen gemütlichen in ihrem Tempo gemachten Abstieg, verweilte einige Zeit unten, und stieg ihn genauso gemütlich, mit Pausen an Sitzbänken, wieder hoch. Scheinbar sah sie so geschwächt aus, das sie angesprochen wurde und man ihr anbot ihre Tasche zu tragen. HALLO!! Sicher war sie rot im Gesicht und schwitze, aber Dankeschön: Nein. Ralf war fast zeitgleich mit ihr oben am Auto, machte aber keine Pause und lief den Weg in 15 Minuten. Respekt. Eigentlich war damit unser Tagesziel erreicht und wir wollten Richtung Roosevelt Lodge los, aber das es auf der North Rim Seite weitere Ausblicke gab musste Ralf noch mindestens einen mitnehmen.

Hier könnt Ihr die Blickrichtung selber bestimmen

Dann saßen wir aber wieder im Auto, wir wollten am Cannyon Village noch tanken und Ralf musste geschäftlich ins Internet. Die Frage, ob wir vielleicht mal nach etwas Essbaren schauen sollten, beantworteten wir beide mit ja. Somit traten wir wieder einmal in ein Yellowstone NP Geschäft ein. Vielleicht unsere letzte Möglichkeit Souvenirs in Form von Tshirts, Mützen, Pullover, und dergleichen zu kaufen. Dementsprechend lang waren wir im Laden, kauften dann auch kräftig ein. Unter anderem ein etwas teueres Kissen, von dem wir das Inlet (Kissen) gleich im Laden ließen. Da für den Koffer zu groß und platzfressend war. Die Verkäuferin nahm es gleich an sich und behielt es für sich. Günstiger wurde das Kissen dadurch leider nicht.

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